Wirtschaft in MV dringt auf Tempo bei Digitalisierung
n-tv
Schwerin (dpa/mv) - Die Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern erwartet von der künftigen Landesregierung deutlich mehr Tempo und eine bessere Koordinierung bei der Digitalisierung. "MV braucht eine Digitalisierungsstrategie, die wertschöpfungsrelevanten Bereichen Vorrang gibt und Digitalisierung als Querschnittsaufgabe versteht", betonte Sven Müller von der Vereinigung der Unternehmensverbände (VU) am Donnerstag in Schwerin. In der nächsten Runde der Koalitionsverhandlungen wollen SPD und Linke am Freitag unter anderem über Wohnungsbau, Energie und Digitalisierung beraten.
Müller sieht im flächendeckenden Ausbau eines hochleistungsfähigen Datennetzes und der Nutzung moderner Datenverarbeitungssysteme den Schlüssel für die Zukunftsfähigkeit des Landes. "Ohne Digitalisierung keine Innovation - Innovationsfähigkeit und Digitalisierung 4.0 beginnen mit durchgängig digitalisierter Verwaltung und bester digitaler Infrastruktur für alle, egal ob in Stadt oder Land", sagte der Geschäftsführer des Unternehmer-Dachverbandes.
Für eine bessere Versorgung mit schnellem Internet stehen nach Angaben von Digitalisierungsminister Christian Pegel (SPD) im Land mehr als 1,8 Milliarden Euro zur Verfügung. Doch trotz des milliardenschweren Investitionsprogramms liegt Mecklenburg-Vorpommern beim Breitbandausbau im Ländervergleich noch immer weit hinten. Wie aus dem Breitbandatlas des Bundes hervorgeht, verfügten Ende 2020 rund 80 Prozent aller privaten und gewerblichen Nutzer im Nordosten über Internetanbindungen von wenigstens 50 Megabit pro Sekunde, im Bundesdurchschnitt waren es 94,5 Prozent. Doch legte der Nordosten durch die Verlegung von Glasfaserleitungen bei der Bereitstellung gigabitfähiger Anbindungen spürbar zu. Diese sind unverzichtbar unter anderem für webbasierte Anwendungen, Uploads von Daten in Clouds oder die zunehmende Zahl von Videokonferenzen.