
Wir werden alle elendig verrecken!
Die Welt
Soll man angesichts der Klimakrise überhaupt noch Kunst sammeln oder die stromfressenden Institutionen gleich dem Verfall preisgeben? Während Museen ernsthaft über diese Fragen streiten, fröhnen die Künstler lieber der neuen Lust am Untergang. Vielsagend ist, woran sie dabei anknüpfen.
In seinem 1959 erschienenen Buch „An der Zeitmauer“ denkt der Schriftsteller Ernst Jünger über Klimaveränderungen nach – und wählt das Beispiel eines Singvogels, „der in einem kalten Winter weiter als gewöhnlich in den Süden vorstößt … Würde der Seidenschwanz nun häufiger kommen ... würde er länger verweilen … würde er endlich gar hier Nester bauen, brüten und Junge aufziehen, so dürfen wir annehmen, dass es sich nicht um einen ungewöhnlichen Winter handelt, den er kündet, sondern um eine Wetterwende im großen Ausmaß, um einen Klimasturz. Hiervon wird alles, das Größte wie das Kleinste berührt.“ Nun, genau das passiert gerade. Es ist eine maßgebliche Erfahrung der Gegenwart, dass, was früher zyklisch und berechenbar war, seine Verlässlichkeit zunehmend einbüßt und unheimlich wird. Der Mensch mag das nicht. Zu Recht, meint der konservative Autor und Käferforscher, denn „wo Neues kommt, und gar ein neues Klima, folgt ihm eine Akklimatisation, ein Unbehagen …“More Related News
