
"Wir brauchen eine Reform der Schuldenbremse"
n-tv
Der Unternehmer und frühere Bundesschatzmeister der FDP, Harald Christ, fordert "einen Plan für Deutschland" mit Investitionen in Infrastruktur, Bildung und Digitales. Wohin das Geld fließt, ist entscheidend, sagt Christ im Podcast "Die Stunde Null". Die Grundlagen des deutschen Wirtschaftsmodells hält er derweil für stabil.
Über den Standort Deutschland ist in den vergangenen Jahrzehnten immer mal wieder diskutiert worden. In der aktuellen Lage aber hat man das Gefühl: Es geht jetzt ums Eingemachte. Große Unternehmen wie Volkswagen stehen an der Wand, die Wirtschaft stagniert seit langem. Ist es diesmal ernst?
Harald Christ: Es stimmt, wir hatten auch in früheren Zeiten schon Schlagzeilen wie "Deutschland - der kranke Mann Europas" oder "Deutschland wird abgehängt". Und wir hatten dann ab 2005 den längsten Aufschwung, den die Bundesrepublik bisher hatte, nämlich 16 Jahre. Ich bin daher weit davon entfernt, den Standort schlecht zu reden oder Wutreden zu halten. Wir haben nach wie vor eine sehr stabile wirtschaftliche Struktur, wir sind die drittgrößte Volkswirtschaft, haben erfolgreiche Konzerne und einen stabilen Mittelstand.
Trotzdem aber gibt es ja große Schwierigkeiten.
