
Windstrom durchs Watt leiten: Wie wird Norderney unterbohrt?
n-tv
Um Strom von Nordsee-Windparks an Land zu leiten, werden lange Leitungen durchs Meer gelegt – und sogar Inseln unterquert. Ein Besuch auf einer Watt- und Inselbaustelle zeigt, wie das geht.
Norderney (dpa/lni) - Mitten auf Norderney, unweit des Leuchtturms, liegt eine der wohl außergewöhnlichsten Großbaustellen Niedersachsens – und zwar sowohl auf der Insel als auch im Watt davor. Um Windstrom von der Nordsee an Land zu bringen, arbeiten Dutzende Arbeiter im Auftrag des Netzbetreibers Amprion in den Sommermonaten daran, große Stromkabel unter der Insel zu verlegen. Aber wie lässt sich eine Nordseeinsel unterbohren?
Weil die Windenergie auf See künftig eine größere Rolle bei der Energiewende spielen soll. Dazu sind viele Seekabel notwendig, die den Strom an Land transportieren. Ein Großteil dieser Netzanbindungssysteme wird in der Nordsee über Niedersachsen und damit durch den Nationalpark Wattenmeer geführt.
Das liegt an der Insellage. Gebaut werden darf nur in einem schmalen Zeitfenster nach dem Brutvogelschutz und bis zum Beginn der Sturmflutsaison im Herbst – genau in diesem Zeitraum herrscht auf der Urlaubsinsel aber auch Hochbetrieb im Tourismus. Und dann sind da noch die Gezeiten Ebbe und Flut, die für einen Großteil der Arbeiten den Takt vorgeben.
