
Windrad-Havarie: Schon im August Schaden bemerkt
n-tv
Jüchen (dpa/lnw) - Nach dem plötzlichen Einsturz eines neuen Windrads in Haltern ist bekannt geworden, dass in einem anderen Windpark in Jüchen am Turm eines baugleichen Windrads schon im August ein Schaden festgestellt worden war. Diese noch nicht in Betrieb genommene Anlage sei damals vorsorglich umgehend stillgelegt worden, teilte der Energiekonzern RWE als einer der Betreiber des Windparks Jüchen am Freitag mit. Der Schaden sei gemeinsam mit dem Hersteller begutachtet und eine Neuberechnung der Statik angefordert worden. Erst Anfang dieser Woche sei mit dem Hersteller der Abbau der Rotorblätter, des Maschinenhauses und von Teilen des Turmes dieser Anlage vereinbart worden, hieß es weiter. Das Windrad in Haltern wird von einer anderen Gesellschaft betrieben.
RWE nahm nach Bekanntwerden des Einsturzes in Haltern auch die übrigen fünf baugleichen Anlagen des Windparks "Jüchen A44n" im Rhein-Kreis Neuss vom Netz. "Obwohl die genaue Schadensursache des Ereignisses in Haltern noch nicht geklärt ist, haben RWE und der Hersteller des Windparks das Gelände in Jüchen unverzüglich weiträumig abgesperrt", hieß es. Man stehe in engem Austausch mit den zuständigen Behörden, um etwaige weitere Sicherungsmaßnahmen in der Umgebung und für die nahegelegene Autobahn zu klären. Auch eine Demontage der Rotorblätter an den übrigen fünf Anlagen werde geprüft.
Der Windpark befindet sich RWE zufolge in der Inbetriebnahmephase. Ende 2021 sollte er vom Hersteller vollständig an RWE und ihre Partner übergeben werden. Der Windpark ist ein Gemeinschaftsprojekt von RWE, der Stadt Jüchen und dem Mönchengladbacher Energieversorger NEW. Er steht auf einer rekultivierten Fläche des Braunkohletagebaus Garzweiler.
