
Wie wurde 2G-Party zum Superspreader-Event?
n-tv
Zwei Wochen nach einer Party in Münster sind 85 Gäste mit dem Coronavirus infiziert. Dabei wurde der Infektionsschutz strikt beachtet. Nur Geimpfte und Genesene waren im Club. Ist die umstrittene 2G-Regel also sinnlos? Im Gegenteil, heißt es von Experten.
Freitagabend vor zwei Wochen in einem Club in Münster: 380 Frauen und Männer treffen sich zum Feiern und Abtanzen nach einer langen Arbeits- und Studienwoche. Die meisten von ihnen sind Anfang oder Mitte 20 - und alle haben an der Tür angegeben, vollständig gegen Corona geimpft oder von der Krankheit genesen zu sein. Sie halten sich also an die sogenannte 2G-Regel, die Voraussetzung für den Zutritt ist. Trotzdem wird es eine Partynacht mit Folgen.
Denn wenige Tage später häufen sich bei den Partygästen die Corona-Infektionen, wenn bislang auch nur milde oder gar keine Symptome aufgetreten sind. Erst meldet die Stadt Münster 26 Infizierte, dann steigt die Zahl immer weiter, aktuell sind es 85 und ein Mitarbeiter des Clubs. Das ist mehr als jeder fünfte Party-Teilnehmer. Wie kann das sein? Zeigt das Superspreader-Event etwa, dass 2G (nur Geimpfte und Genesene kommen rein) im Kampf gegen die Pandemie gar nicht besser ist als 3G (auch Getestete kommen rein)? Steht möglicherweise gar nicht der Schutz bei 2G im Vordergrund, sondern die Schikane von Ungeimpften, wie mancher vermutet?
