
Wie umgehen mit Russlands Weltkriegsgedenken?
n-tv
Der russische Botschafter will es wieder tun. Nach dem Gedenken an die Schlacht um die Seelower Höhen will Sergej Netschajew auch am "Elbe Day" teilnehmen. Dabei verteidigt er vehement den Überfall auf die Ukraine. Für die Veranstalter ist es ein Dilemma.
Joachim Gauck nannte es "eines der größten Verbrechen" des Zweiten Weltkriegs. Er meinte die mehr als fünf Millionen sowjetischen Soldaten, die zwischen 1941 und 1945 in deutsche Gefangenschaft gerieten. Deutlich mehr als die Hälfte von ihnen kam laut Gauck um. "Sie gingen an Krankheiten elendig zugrunde, sie verhungerten, sie wurden ermordet", sagte der damalige Bundespräsident 2015, als des 70. Jahrestages des Kriegsendes in Europa gedacht wurde.
"Aus mancherlei Gründen ist dieses grauenhafte Schicksal der sowjetischen Kriegsgefangenen in Deutschland nie angemessen ins Bewusstsein gekommen", sagte Gauck. Er hob in seiner Rede auch die Rolle der Roten Armee bei der Befreiung Deutschlands vom Nationalsozialismus hervor, sprach vom "aufopferungsvollen Kampf" in Ost und West, der es möglich gemacht habe, "dass wir in Deutschland heute in Freiheit und Würde leben können".
