
Wie Taucher am Grund der Nordsee nach Geisternetzen jagen
n-tv
Geisternetze treiben durchs Meer, haften an Wracks und können für Fische und Krebse zu Todesfallen werden: Taucher wollen daher viele dieser alten Netze bergen. Doch das ist nicht einfach.
Auf ein Kommando stürzen zwei Taucher in knallroten Neoprenanzügen zeitgleich rückwärts, kopfüber von einem Schlauchboot in die graue Nordsee. Kurz darauf ragen nur noch die Schwimmflossen aus dem Wasser. Ihr Ziel liegt in rund 23 Metern Tiefe auf dem Grund der Nordsee: ein vor Jahren gesunkener, alter Fischtrawler. Allerdings haben es die Taucher nicht auf das alte Schiff abgesehen. Sie interessiert, was dort unten herumgeistert.
"Ein Wrack ist ein potenzieller Haltepunkt für ein Geisternetz", erklärt Taucherin Natalie Gielen. Sie ist Mitglied im Verein Ghost Diving Germany, zu dem auch ihre Kollegen gehören, die gerade in die Nordsee abgetaucht sind. Solche verloren gegangenen, herrenlosen Fischernetze trieben durch die Nordsee - oft bis sie sich in einem Wrack verhedderten, sagt Gielen. Mit der Strömung wickelten sich die Netze dann nach und nach um ein Wrack, sodass armdicke Stränge aus Netzen entstünden, die sich kaum lösen ließen.
