Wie SPD und Grüne in Hamburg über Klimaziele streiten
Die Welt
Verbissen streitet der Hamburger Senat über Ausgestaltung und Umsetzbarkeit der Klimaziele – mit Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) in den Hauptrollen. Ein rot-grünes-Schauspiel, das einen Vorgeschmack auf Verhandlungen im Bund geben könnte.
Nebeneinander haben Peter Tschentscher und Jens Kerstan in Raum 151 des Hamburger Rathauses Platz genommen. Der sozialdemokratische Erste Bürgermeister im dunklen Anzug, das Hemd mit einer rosafarbenen Krawatte gebunden, sein grüner Umweltsenator legerer im leicht zerknittertem taubenblauen Anzug. Gequält lächeln beide in die Kameras, würdigen sich nur selten eines Blickes und buhlen stattdessen darum, wem der größere Anteil am Erreichten gebühre.
Für beide geht es offensichtlich um viel: Es ist der 3. Dezember 2019, der Tag, an dem Tschentscher und Kerstan nichts Geringeres als das, aus ihrer Sicht „anspruchsvollste und weitreichendste“ Klimapaket Deutschlands präsentieren – ein Konvolut aus 400 Punkten, mit denen der Stadtstaat bis spätestens zur Jahrtausendmitte klimaneutral werden soll.