Wie sieht Off-White nach Virgil Abloh aus?
Die Welt
Er wolle sein Label Off-White erwachsener machen, kündigte Designer Virgil Abloh an, bevor er im vergangenen Herbst verstarb. Eine letzte Show, die noch unter seinem Einfluss stand, verdeutlicht jetzt, was er damit meinte.
„Es frustriert mich, wenn ich keine Entwicklung spüre und die Botschaft eintönig wird.“ Diese Botschaft, die eine seiner letzten war, die Virgil Abloh der Modewelt hinterließ, hallte am Montagabend auf dem Laufsteg der Off-White Show nach. Sie war nun tatsächlich und wahrhaftig ein letztes Vermächtnis des Designers, der am kreativen Prozess der Kollektion noch wesentlich beteiligt war, bevor er im November im Alter von 41 Jahren diese Welt verließ. Nun schien es fast so, als hätte Abloh aus weit entfernten Sphären eine Raumschiffstruppe auf die Erde entsandt. Vorzüglich ausgestattet, versteht sich. „Spaceship Earth“, so der Titel der Show.
Seiner stetigen Anforderung an sich selbst, niemals stillzustehen und alles infrage zu stellen, wurde auch hier überdeutlich. Noch unter seinem Einfluss erlebt das Label des verstorbenen Designers nun eine Wiedergeburt, das muss man auch erst mal hinbekommen. Schon im vergangenen Sommer betrat er, dessen Eltern aus Ghana stammen und der in Chicago aufwuchs, nach einem Jahr mit pandemiebedingten digitalen Präsentationen, Neuland, weil er nicht wie gewohnt, während der Prêt-à-porter Schauen zeigte, sondern während der Haute Couture.