
Wie Peter Fitzek über das "Königreich Deutschland" herrschte
n-tv
Ein früherer Koch und Karate-Lehrer spielt sich zum Regenten eines Fantasiestaats auf - und Tausende folgen ihm. Um an ihr Geld zu kommen, entwickelt Peter Fitzek ein ausgeklügeltes Finanzsystem mit eigener Bank und Währung. Nun wird er festgenommen. Nicht zum ersten Mal.
Alles wirkt wie im Laientheater: Auf der Bühne steht ein Mann mit Pferdeschwanz in Karl-der-Große-Manier. Er trägt einen Hermelinmantel, in der Hand hält er ein Schwert. Auf dem Tisch Insignien: Krone, Kelch, Reichsapfel. Die aufgereihten Getreuen scheinen überzeugt, einem wahrlich historischen Moment beizuwohnen: "Wir wählen euch, Peter Fitzek, zu unserem obersten Souverän." Dann unterzeichnen sie, einer nach dem anderen, die Gründungserklärung des "Königreichs Deutschland".
Das war 2012, nachzusehen auf Youtube. 13 Jahre später muss sich der Fantasiestaat der Bundesrepublik Deutschland vorerst geschlagen geben. Das Innenministerium lässt die Vereinigung verbieten, Liegenschaften durchsuchen und Vermögenswerte beschlagnahmen. Die Mitglieder "haben einen 'Gegenstaat' in unserem Land geschaffen und wirtschaftskriminelle Strukturen aufgebaut", sagte Innenminister Alexander Dobrindt. Vier Rädelsführer werden festgenommen, darunter der selbsternannte Monarch Fitzek, der sich auch "Peter der Erste" nennt.
