
Wie man in der Elbaue der Zikade Herr werden will
n-tv
Bisher schadet sie vor allem Zuckerrüben: Die Schilf-Glasflügelzikade ist ein Problem für Landwirte. Der Bundeslandwirtschaftsminister informiert sich in einer Modellregion, wie man sie loswird.
Magdeburg (dpa/sa) - Sie sorgt für weiche Zuckerrüben und gummiartige Kartoffeln: Die Schilf-Glasflügelzikade bereitet vielen Landwirten Kopfzerbrechen. Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) informiert sich am Nachmittag in der Modellregion Elbaue bei Leitzkau südwestlich von Magdeburg darüber, wie man den Schädling bekämpfen kann.
Auf 2.300 Hektar werden dort Zuckerrüben angebaut, 32 Landwirte beteiligen sich freiwillig. Das Julius Kühn-Institut (JKI) untersucht unter anderem, ob "Schwarzbrachen" gegen die Zikade helfen - dafür werden die Ackerflächen in der Region im Herbst und Winter vegetationsfrei gehalten, um die Insektenlarven im Boden auszuhungern. Rainer will ab 2026 die Vorgaben der EU-Agrarförderung lockern, damit Landwirte nach der Ernte "Schwarzbrachen" anlegen dürfen.
"Die Schilf-Glasflügelzikade stellt eine ernstzunehmende Gefahr für die Landwirtschaft in Sachsen-Anhalt dar", sagte der Sprecher des Bauernverbandes Sachsen-Anhalt auf Anfrage. Das Insekt übertrage Bakterien, die zu deformierten, weichen Zuckerrüben mit verringertem Zuckergehalt führten. Bei Kartoffeln seien gummiartige, schrumpfende Knollen die Folge. Auch Rote Bete, Sellerie, Möhren und Zwiebeln seien betroffen. Im Bundesland sei die Zikade bereits in mehreren Regionen nachgewiesen.
