Wie man den Boden vor Dürre und Hitze schützt
DW
Gesunde Böden sind die Basis für Ernährungssicherheit und Artenvielfalt. Was kann man tun, um sie vor Hitzewellen und Dürren in Zukunft besser zu schützen?
Erde wird schnell mal als der Dreck an unseren Schuhen übersehen, als das zum Teil matschige Universum der Gärtner und Bauern, mit dem man eigentlich nicht viel am Hut hat. Dabei ist es für uns alle überlebenswichtig. Ohne Erde wird es mit dem Anbau von Lebensmitteln problematisch.
Boden ist eine komplexe Materie. Es ist ein Gemisch aus mineralischen und organischen Abfällen, in dem es von mikroskopisch kleinem Leben nur so wimmelt. Für eine produktive Landwirtschaft ist vor allem nährstoffreicher Mutterboden extrem wichtig. Bis sich dieser entwickelt, kann es allerdings Jahrhunderte brauchen. Auf der andere Seite kann er innerhalb von wenigen Jahren zerstört werden oder infolge einer Dürre, wie diesen Sommer in Europa, austrocknen und erodieren.
"Wir beobachten, dass die Dürren immer intensiver werden und die Bodenerosion ebenfalls zunimmt", sagt Lizeth Vasconez Navas, Wissenschaftlerin am Institut für Bodenkunde der Universität Hamburg.
Auch wenn es vielleicht unlogisch klingen mag, nach Monaten mit wenig Regen ist ein heftiger Regenguss nicht unbedingt ein Segen für die Landwirte. Bestimmte Böden, insbesondere lehmhaltige, können so trocken werden, dass sie nicht mehr in der Lage sind, Wasser aufzunehmen. Wenn es dann regnet, fließt das Wasser über den Boden hinweg und spült dabei Tonnen von Erde und wertvolle Nährstoffe fort. Zu große Wassermassen können sogar zu Sturzfluten werden.
Nicole Wellbrock, Bodenexpertin vom Thünen-Institut für Waldökosysteme nordöstlich von Berlin, sagt, dass durch den Klimawandel plötzliche, extreme Regenschauer häufiger und die nützlichen Niederschläge seltener geworden sind. "Wir bräuchten eigentlich lange, gleichmäßige Niederschläge, die langsam einsickern und den Boden befeuchten."