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Wie die WHO eine neue Pandemie verhindern will

Wie die WHO eine neue Pandemie verhindern will

ProSieben
Monday, May 24, 2021 08:34:08 AM UTC

Wie kann eine Katastrophe wie die Corona-Pandemie künftig verhindert werden? Mit einem UN-Vertrag, glauben Deutschland und andere Länder. Bei der WHO-Tagung wollen sie Widerstand aus anderen Ländern brechen.

Was mit der Corona-Pandemie über die Welt hereingebrochen ist, lässt manchen an der internationalen Kooperation zweifeln. Was bringt es, wenn Diplomaten und Politiker jahrelang feierliche Vereinbarungen verabschieden? Wenn das am Ende eine globale Tragödie mit Millionen Toten, neuer Armut und beispiellosen Wirtschaftseinbrüchen nicht verhindern kann? Wenn ein erbarmungsloses nationales Gezerre um Gesichtsmasken und Impfstoffe einsetzt, bei dem die Ärmsten auf der Strecke bleiben? So etwas soll sich nicht wiederholen - deshalb wollen Deutschland und rund zwei Dutzend andere Länder auf der virtuellen Jahrestagung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) den Startschuss für einen internationalen Pandemievertrag geben. Die Tagung läuft von Pfingstmontag (24. Mai) bis zum 1. Juni. Da fragen Skeptiker: Noch so ein Papiertiger? Kann das Menschenleben retten? Ja, sagt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Die internationale Zusammenarbeit müsse verbindlicher werden. "Die Staaten müssen sich zur Kooperation und Umsetzung von gemeinsam gesetzten Vorschriften verpflichten", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und gut zwei Dutzend Staats- und Regierungschefs forderten Ende März: "Gemeinsam müssen wir besser darauf vorbereitet sein, (...) Pandemien vorherzusehen, zu verhindern, zu erkennen, zu bewerten und wirksam darauf zu reagieren." Berlin prescht schon voran: Deutschland ist zu einer Art WHO-Champion geworden - kein Land hat seine Beiträge so deutlich erhöht. Für das WHO-Budget 2020-21 überweist Berlin rund 900 Millionen Euro, fast vier mal so viel wie in den zwei Jahren davor. Deutschland ist vom fünftgrößten zum mit Abstand größten Geldgeber geworden. Mit 30 Prozent weniger liegt die Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung nach heutigem Stand auf Platz zwei, wie ein WHO-Budgetanalyst sagt. Spahn forderte andere zahlungskräftige Länder auf, mehr zu tun. "Es kann nicht richtig sein, dass private Stiftungen teilweise mehr Geld geben als die großen Staaten der Welt", sagte er.
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