WHO hebt weltweiten Corona-Gesundheitsnotstand auf
DW
Mehr als drei Jahre nach Beginn der Pandemie: Es gibt genug Mittel, um mit COVID-19 fertig zu werden, heißt es aus Genf.
Die Corona-Pandemie gilt nicht mehr als internationaler Gesundheitsnotstand. Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, teilte in Genf die Aufhebung der höchsten Alarmstufe mit, die bei einer Bedrohung verhängt werden kann.
"Die Pandemie folgt seit einem Jahr einem nachlassenden Trend", sagte Tedros und verwies auf die gestiegene Immunität durch Impfungen und Infektionen. Konkrete Auswirkungen hat die Entscheidung nicht, weil jedes Land für sich bestimmt, welche Schutzmaßnahmen es verhängt.
Das Virus Sars-CoV-2 ist damit nicht besiegt, wie Tedros betonte. Es zirkuliert weiter in der Welt, ist gefährlich und kann jederzeit noch gefährliche Varianten entwickeln. Dennoch folgte die WHO der Empfehlung eines unabhängigen Expertenausschusses, weil sie überzeugt ist, dass die Welt gute Werkzeuge hat, um die Menschen vor dem Virus zu schützen.
Dazu gehören neben den Impfstoffen und Medikamenten auch Schutzmaßnahmen wie das Tragen von Masken oder das Abstandhalten in vollen und schlecht belüfteten Innenräumen. Allein das solidarische UN-Impfprogramm COVAX hat einer Analyse zufolge bis Ende 2022 in Ländern mit niedrigen Einkommen 2,7 Millionen Menschenleben durch Corona-Impfungen gerettet. Nach WHO-Statistiken erleben deutlich weniger Menschen einen schweren Verlauf der Krankheit COVID-19 als zu Beginn der Pandemie, als es noch keine Impfstoffe und Medikamente gab.
Trotzdem wurden nach Angaben der WHO allein vom 3. bis 30. April dieses Jahres nahezu 2,8 Millionen neue Infektionen und mehr als 17.000 Todesfälle gemeldet. Da aber in vielen Ländern kaum noch getestet wird, gilt dies nicht als akkurates Bild der Lage.