Westbalkan: Jugendmedien gründen Netzwerk
DW
Beim Brave New Media Forum 2021 haben zehn Jugendmedien den Grundstein für ein gemeinsames Young Media Network auf dem Westbalkan gelegt.
„Endlich haben Jugendliche eine regionale Plattform, mit der sie sich auf dem Medienmarkt stärker positionieren“, sagt Adna Kepeš. Die Studentin ist seit drei Monaten Chefredakteurin von Radio Active. Der Bürgersender macht Programm für junges Publikum, ist allerdings nur in der bosnischen Stadt Zenica zu empfangen. In der 70 Kilometer entfernten Hauptstadt Sarajevo, wo die meisten jungen Bosnierinnen und Bosnier studieren, ist Radio Active kaum bekannt. In Nachbarländern wie Serbien und Montenegro schon gar nicht, obwohl es keine Sprachbarriere gibt.
Das soll sich mit der Gründung des „Young Media Network“ für den Westbalkan ändern: Hier machen nicht nur bosnisch-herzegowinische Jugendmedien wie Karike mit, sondern auch öffentlich-rechtliche Sender, Studierendenportale und Lokalmedien aus Serbien und Montenegro. Die zehn Medien wollen Programminhalte austauschen und gemeinsam neue Formate entwickeln, in denen junge Menschen aus allen drei Ländern über aktuelle Themen wie die Pandemie, Umweltschutz oder Hassprache diskutieren. Einzeln sind die Jugendmedien klein – zusammen erreichen sie junges Publikum auch in entlegenen Winkeln der Region.
Beim diesjährigen Brave New Media Forum der DW Akademie haben die zehn Redaktionen ein erstes gemeinsames Abkommen unterzeichnet. In den kommenden Wochen werden sie an den Statuten feilen, dann wird das Young Media Network offiziell gegründet.
Danica Kovačević vom montenegrinischen Jugendportal Makanje sieht das als Meilenstein: „Für uns ist es sehr, sehr wichtig, in diesem Netzwerk dabei zu sein und mit anderen Medien zusammenzuarbeiten, die, wie wir, jungen Menschen eine Stimme geben.“