Wes Anderson begeistert mit Star-Ensemble
n-tv
Eine Zeitung aus Kansas betreibt in einer französischen Kleinstadt eine Redaktion. Als der Herausgeber stirbt, gedenken die Angestellten seiner in drei Episoden. In seinem neusten Werk versammelt Filmemacher Wes Anderson mal wieder ein Star-Ensemble vor der Kamera.
Der US-amerikanische Filmemacher Wes Anderson ist Schöpfer cineastischer Geniestreiche wie "Grand Budapest Hotel" und "Der fantastische Mr. Fox". Mit seinen bunten, detailreichen Bildern und seinem schrägen Humor hat er einen ganz eigenen Kinostil entwickelt. Nun bringt er mit seinem neuen Film eine Zeitschrift auf die große Leinwand: "The French Dispatch" ist inhaltlich aufgebaut wie das titelgebende Heft.
Der prominent besetzte Episodenfilm, der zum Teil im Studio Babelsberg in Potsdam gedreht wurde, ist eine liebevolle Hommage an den klassischen Printjournalismus. In der fiktiven französischen Stadt Ennui-sur-Blasé (auf Deutsch: Langeweile über Gleichgültigkeit) hat der aus Kansas stammende Arthur Howitzer Jr. (Bill Murray) ein Auslandsbüro der Zeitung "Liberty, Kansas Evening Sun" gegründet. Dort wird die Beilage produziert und gedruckt, in der die Autorinnen und Autoren ihre Sicht auf Kunst, Kultur, Politik und Gesellschaft in Frankreich teilen. Doch nun ist Howitzer tot. Und in seinem Testament hat er verfügt, dass "The French Dispatch Of The Liberty, Kansas Evening Sun" - so der vollständige Titel - eingestellt werden soll. Seine trauernden Angestellten, die laut Howitzers Anordnung nicht im Büro weinen dürfen, erinnern sich in Rückblicken.
Max Mutzke ist ein glücklicher Familienvater, muss aber in die Abstellkammer zum Zoom-Interview, denn da ist es am ruhigsten. Er darf - mit ihrer Einwilligung - über seine ehemalige Lebensgefährtin sprechen und schreiben, weil sie inzwischen seine beste Freundin ist, über seine aktuelle Lebensgefährtin abr nicht, das hat Gründe. Außerdem ist er mit Barbara Schöneberger befreundet - vereinzelt kommt er sogar zu Wort. Wenn Sie ein Buch lesen wollen mit Wortwitz und voller Anekdoten, vor allem aber darüber, wie Mutzke sich seiner verstorbenen, alkoholabhängigen Mutter durch den Prozess des Schreibens und Redens mit seiner Familie wieder angenähert hat, wie man verzeiht und wie man ein deutscher Star sein kann, der nahbar ist aber nicht alles ausposaunt - dann dieses. Es geht übrigens nicht nur um Frauen. Und es geht auch nicht nur um seine Musik. Mit ntv.de spricht Max Mutzke über seine Autobiografie, die der Künstler selbst lieber "Anekdoten-Sammlung" nennt - eine wirklich gute Idee.