
Werner: Krankenhausreform darf nicht scheitern
n-tv
Thüringens Krankenhausstruktur hängt maßgeblich von Entscheidungen des Bundes ab. Fallen sie nicht, drohen Schließungen, sagt Gesundheitsministerin Heike Werner.
Erfurt (dpa/th) - Die von der Bundesregierung geplante Reform der Krankenhausfinanzierung wird nach Einschätzung von Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) erhebliche Auswirkungen auf den Freistaat haben. Wie die Krankenhausstruktur im Land in den nächsten Jahren aussehen werde, hänge maßgeblich an dieser Reform, sagte Werner am Freitag in Erfurt. "Sie darf nicht scheitern, das muss man sagen."
Sollten die Pläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) nicht umgesetzt werden können, werde das zu einer "kalten Strukturbereinigung" bei den Kliniken in Thüringen führen. Manche Krankenhäuser würden dann unkontrolliert schließen müssen. "Das wäre katastrophal für die medizinische Versorgung in Thüringen."
Die Pläne Lauterbachs sehen insbesondere vor, die Leistungen der Kliniken in Deutschland in Zukunft nicht mehr wie derzeit maßgeblich über sogenannte Fallpauschalen zu finanzieren. Innerhalb dieses Systems erhalten die Kliniken je Patient beziehungsweise Behandlungsfall eine pauschale Vergütung. Das führt nach Einschätzung Lauterbachs dazu, dass Kliniken möglichst viele Menschen und möglichst billig behandeln. Stattdessen sollen Krankenhäuser in Zukunft auch sogenannte Vorhalteleistungen finanziert bekommen. Zahlungen etwa für das Vorhalten einer Notaufnahme oder medizinischer Technik.
