Wer will was bei Volkswagen?
Süddeutsche Zeitung
Der Machtkampf bei VW ist in vollem Gange. Am Donnerstag wird ein neues Detail offenbar - und die Lage wird noch unübersichtlicher.
An diesem Donnerstag stellten wieder einmal alle in Wolfsburg die große Text-Exegese an. Wie stets, wenn etwas VW-Internes nach außen dringt. Im Handelsblatt war im Detail nachzulesen, was im Groben bereits Allgemeinwissen ist: Volkswagen-Chef Herbert Diess hat die Kontrolleure in der Aufsichtsratssitzung vom 24. September vor den Kopf gestoßen mit seiner Forderung, über den Abbau von 30 000 oder 35 000 Jobs nachzudenken. Er wisse aus seiner Zeit in Großbritannien, wie schnell die Autoindustrie ins Hintertreffen geraten könne. Das dürfe bei VW nicht passieren. Die Effizienz müsse steigen, die Zeit dränge, damit diese Zahl nicht Realität werde. So ziemlich alle teilen die Analyse - aber keiner ist einverstanden mit der Vorschlaghammer-Art mit der Diess das unabgesprochen präsentiert. Das ist Anlass der laufenden Personaldiskussion um ihn.