Wenn Trauer selektiv wird: Die AfD steckt im Charlie-Kirk-Dilemma fest
ProSieben
Charlie Kirk wird von der AfD fast schon wie ein Märtyrer betrauert – doch in anderen ähnlichen Fällen ist die Partei still. Wird Trauer zum politischen Werkzeug gemacht?
"Kein Wort von Ihnen zum heimtückischen, politischen Mord an Charlie Kirk, dessen Tod nicht nur die USA erschüttert hat." Mit diesem Satz begann AfD-Co-Chefin Alice Weidel in der Generaldebatte vom Mittwoch (17. September) ihre Rede im Bundestag. Ein Versuch, Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und seine Partei öffentlich ins Schwitzen zu bringen - weil es keine Beileidsbekundung im Fall Kirk gab. Seitdem der unter jungen, konservativen US-Amerikaner:innen beliebte rechte Aktivist Kirk erschossen wurde, überbieten sich AfD-Politiker:innen regelrecht in puncto Beileidsbekundungen. Weidel setzte bislang mindestens fünf Posts alleine auf X über Kirk ab. Tino Chrupalla fragte in einem X-Video, ob Kirks Mut zur Meinungsfreiheit ihn das Leben gekostet habe. "Es darf nicht sein, dass Menschen wegen ihrer Meinung ermordet werden", so sein Statement. Und die Social-Media-Kanäle der AfD? Die arbeiten das Thema online auch fleißig ab. Ein gut zehnminütiges Interview mit dem stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Markus Frohnmeier, ein Fotopost zur Charlie-Kirk-Kundgebung der AfD in Berlin - die Liste geht noch weiter.
