
Wenn Menschen krankhaft Tiere sammeln
n-tv
In Deutschland werden immer mehr Fälle von "Animal Hoarding" registriert: Menschen lassen Hunde, Katzen und andere Tiere zusammengepfercht in kleinsten Wohnungen qualvoll dahinvegetieren. Mittel, um dagegen vorzugehen, gibt es kaum. Therapien auch nicht.
Der Gestank muss wieder und wieder bestialisch sein. Wenn Tierärztinnen und Tierärzte die Türen öffnen, wenn ihnen das Ammoniak in der Nase beißt und es ihnen entgegenwimmert, wenn es aus der einen Ecke der oft stickigen und engen Wohnung raschelt und aus der anderen bellt. Immer wieder kommt es vor, dass massenweise Katzen oder Hunde, Vögel, Kaninchen und sogar Pferde aus dem Besitz völlig überforderter Halterinnen und Halter, aus vollgestellten Wohnungen oder von verschlammten Koppeln gerettet werden müssen.
Die Fälle pathologischen Hortens von Tieren (englisch: animal hoarding) - meist aus falsch verstandener Tierliebe, aus Überforderung oder auch aus Profitgier - nehmen Jahr für Jahr zu. Nach Angaben des Deutschen Tierschutzverbandes zeichnet sich ab, dass im vergangenen Jahr so viele Wohnungen und Häuser ausgeräumt wurden wie nie zuvor.
Dabei war nach Verbandszahlen bereits im Jahr zuvor mit 73 Fällen ein Höchststand erreicht worden. Offizielle Statistiken gibt es nicht. Aber die Dunkelziffer ist auch gewaltig, weil sich die Halterinnen und Halter zurückziehen. Die Mittel gegen die krankhaften Animal Hoarder? Überaus dürftig. Die Hilfsangebote für die oft krankhaft süchtigen Tiersammler? Ebenfalls.
