
Wenn auf dem Grab Gemüse wächst
n-tv
Viele Friedhöfe sind an sich oft schöne Orte mit viel Grün. Die Grabpflege kann hier mehr sein als Trauerarbeit und das Erfüllen einer Konvention. Sie darf eine Auszeit vom Alltag sein. Und sogar ein Hobby.
Gräber sind in der ersten Zeit nach dem Tod eines geliebten Menschen vor allem ein Ort für die eigene Trauer. Aber mit der Zeit ist sie nicht mehr so beherrschend. Dann geht man immer seltener zur Ruhestätte - und die regelmäßige Grabpflege kann als Last empfunden werden.
Doch man kann den Friedhof und das Familiengrab auch anders begreifen: Nicht als Ort für die Toten, sondern für die Lebenden. Das Grab kann ein kleiner Garten sein, den man sich schön macht und wo man auch mal eine Auszeit vom Alltag findet. Daher spricht Christoph Killgus auch vom Grabgarten.
"Während ein großer Garten, den man vielleicht von Oma und Opa erbt, auch mal zur Last wird, weil er viel Arbeit macht, kann so ein kleines Beet etwas Leistbares sein. Und etwas, was Freude machen kann", sagt der Buchautor und Gartenbau-Ingenieur aus Filderstadt. Er rät in seinem Buch "Gräber persönlich gestalten" sogar dazu, Obst und Gemüse darauf anzubauen.
