Weniger Fleisch essen, teurer tanken, weniger fliegen: Wie wär‘s, wenn Politiker*innen mal Tacheles reden?
Frankfurter Rundschau
Es muss sich vieles ändern. Das ist nicht schlimm, nur anders. Aber wer hat die Traute zur Wahrheit – und wer traut dem Volk das zu? Die Kolumne.
Eigentlich ist das ja ein alter Hut. Vor den Wahlen wird viel versprochen und nichts getan, was der geneigten Wählerschaft missfallen könnte. Das ist vermutlich schon so, seit es Demokratien gibt. Und es ist auf der ganzen Welt das Gleiche – wenn auch in unterschiedlichen Ausprägungen. In Griechenland etwa war es lange üblich, vor Kommunalwahlen ohne Genehmigung Häuser zu errichten. Denn was steht, das steht, besagte ein Gesetz. Und weil man wusste, dass die Regierenden in den Wochen vor dem Urnengang Beißhemmung haben, wurde in dieser Zeit kräftig gemörtelt. Die Rohbauten ließ man dann so stehen, häufig mit oben herausragenden Eisenstreben, um vor der nächsten Wahl noch einen Stock draufzusetzen. Doch wie ist das bei uns in Deutschland? Anders, aber nicht minder bedenklich. Laut dem jüngsten „ZDF-Politbarometer“ finden 75 Prozent der Befragten, die Politikerinnen und Politiker hielten sich nicht an ihre Wahlversprechen – und damit liegen sie wohl nicht weit daneben. Aber warum ist das so?More Related News