
Weniger Bienenvölker, aber höchste Zahl an Imkern im Land
n-tv
Was Bienen für den Menschen leisten, kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Umwelteinflüsse, wirtschaftliche Zwänge und Eingriffe in die Natur machen den Tieren das Überleben schwer.
Halle (dpa/sa) - In Sachsen-Anhalt ist die Zahl der Bienenvölker zurückgegangen. "Ursache sind wirtschaftliche Zwänge", sagte der Vorsitzende des Imkerverbandes Sachsen-Anhalt, Paul Schenk, der Deutschen Presse-Agentur. "Aufgrund des Anstiegs an Importen ukrainischen Honigs fielen die Preise. Der Deutsche Imkerbund spricht sich für die Beibehaltung von Zöllen auf Importhonig aus."
Im Vorjahr gab es laut Tierseuchenkassen landesweit 26.777 Bienenvölker. Das waren 877 weniger als 2023. Gleichzeitig wurde 2024 mit 3.482 die bislang höchste Zahl an Imkern gemeldet. "In den Ballungsräumen Halle, Magdeburg und Dessau werden durchschnittlich sechs Völker von den Imkern gehalten, in den ländlichen Gegenden sind es acht bis zehn. Die meisten Bienen werden in den Landkreisen Harz, Bördekreis und Saalekreis mit mehr als 2.500 Völkern gehalten. Spitzenreiter ist der Harzkreis mit 2.781 Völkern im Jahr 2024", sagte Schenk.
Gehölze außerhalb des Waldes, das sind Flur- und Feldgehölze, bilden mehr als 60 Prozent der Nahrungsgrundlage der Honigbienen. "Es ist davon auszugehen, dass in Mitteldeutschland mindestens 60 Prozent des Necktareintrages von Flurgehölzen stammt. Aufgrund des Klimawandels brechen viele dieser Strukturen zusammen", sagte Schenk. Zudem wirken sich die intensive Landnutzung, der damit verbundene Stickstoffeintrag, die Zunahme der Flächengrößen, die geringere Anbauvielfalt, der Rückgang des Grünlands, der flächendeckende Einsatz von Pflanzenschutzmitteln sowie der Verlust der Strukturvielfalt, negativ auf die Honigbiene und die Insekten insgesamt aus.
