Wenige Monate nach Amputation: Kostomarow zeigt beeindruckende Fortschritte mit Prothesen
Frankfurter Rundschau
Der russische Eiskunstläufer Roman Kostomarow teilt wenige Monate nach seinen Amputationen Bilder mit seinen Fans, die Hoffnung machen.
München – Wochenlang rang Eiskunstläufer Roman Kostomarow mit dem Tod, sein Schicksal beschäftigte Wintersport-Fans auf der ganzen Welt. Dem Olympiasieger von 2006 im Eistanz mussten beide Beine amputiert werden, auch eine Hand verlor er. Doch er kämpfte sich zurück, ab Ende März machte der 46-Jährige stetige Fortschritte. Bereits Anfang Juli teilte Kostomarow ein Video auf Instagram, in dem er seine Fortschritte zeigte, nun hat er erneut eine Aufnahme mit seinen Prothesen hochgeladen – die Bilder zeigen dabei seine bereits beeindruckende Form.
Denn nur wenige Monate, nachdem er dem Tod knapp entkommen ist, scheint sich Kostomarow bereits richtig gut mit seinen Prothesen fortbewegen zu können. In dem kurzen Video sieht man den ehemaligen Eiskunstläufer lächelnd in einem Raum herumhüpfen und joggen, offenbar befindet er sich in einer Reha. Anschließend steigt er auf ein Laufband, dann endet das Video.
Dazu schreibt er: „Ich habe lange auf diesen Moment gewartet. Es ist nicht wie früher, aber trotzdem laufen. Danke an die Jungs Yegor und Ruslan, die mir von Anfang an sehr geholfen haben. Wie sich die Freuden des Lebens verändert haben.“ Der 46 Jahre alte Olympiasieger wirkt glücklich auf den Aufnahmen, hat die ganze Zeit ein Lächeln auf den Lippen. Denn auch wenn die Zeit schwer ist und er sich an ein neues Leben gewöhnen muss: Er lebt.
Ursprünglich war Kostomarow Anfang Januar aufgrund einer schweren Lungenentzündung in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Doch dann nahm das schwere Schicksal seinen Lauf. Kostomarow erlitt zwei Schlaganfälle, musste in ein künstliches Koma versetzt werden. Es folgte eine Blutvergiftung, woraufhin beide Füße und schließlich auch eine Hand amputiert wurden.
Anfang April hieß es dann, die Nekrose (Absterben von Körperzellen) habe gestoppt werden können, weitere Operationen oder gar Amputationen waren danach nicht mehr nötig. Nun arbeitet sich der 46-Jährige zurück in ein neues Leben. Das dürfte auch seine Frau Oksana Domnina freuen, die sich das letzte Mal Anfang Februar zu Wort gemeldet hatte. Gemeinsam hat das Paar eine zwölfjährige Tochter. (msb)