Weltraum-Mysterium entschlüsselt: Forschende finden Antwort auf jahrzehntealtes Rätsel
Frankfurter Rundschau
Die Andromeda-Galaxie und ihr ungewöhnliches Zentrum beschäftigen die Fachwelt seit Jahrzehnten. Jetzt will ein Forschungsteam eine Antwort gefunden haben. Die hat es in sich.
Boulder/Frankfurt – Die Andromeda-Galaxie (M31) ist das entfernteste Objekt am Himmel, das man bei guten Bedingungen noch mit bloßem Auge sehen kann. Es handelt sich um eine Spiralgalaxie ähnlich der Milchstraße. Doch es gibt etwas an der Galaxie, das Astronom:innen überrascht hat: „Als Forschende erstmals Andromeda untersucht haben, erwarteten sie, ein supermassives schwarzes Loch, umgeben von einem relativ symmetrischen Sternen-Cluster zu sehen“, erklärt die Astrophysikerin Ann-Marie Madigan von der University of Colorado in Boulder. „Stattdessen entdeckten sie eine große gestreckte Masse.“ Worum es sich bei dieser seltsamen Sternenansammlung im Zentrum der Andromeda-Galaxie handelt, blieb Jahrzehnte lang ein Mysterium – doch nun will ein Forschungsteam eine Antwort gefunden haben.
Die sternenreiche Region im Zentrum der Andromeda-Galaxie hat eine seltsame, ovale Form, als habe jemand „einen Haufen Knete ausgedehnt“, heißt es in einer Mitteilung der University of Colorado. Forschende nennen das eine „exzentrische Kernscheibe“. Doch wie entstand diese Formation? Um das herauszufinden, nutzte die Gruppe Computersimulationen, um zu verfolgen, was passiert, wenn zwei supermassive schwarze Löcher aufeinanderprallen – schließlich ist die gängige Theorie, dass die Andromeda-Galaxie vor Milliarden Jahren aus zwei Galaxien entstand, die miteinander kollidierten.
Die Computersimulation zeigte dem Team, dass eine heftige Kollision zweier supermassiver schwarzer Löcher die Umlaufbahnen von Sternen in der Nähe des galaktischen Zentrums verändern kann – und eine langgestreckte Masse an Sternen verursachen kann. „Wenn Galaxien verschmelzen, werden ihre schwarzen Löcher irgendwann zu einem einzigen schwarzen Loch“, erklärt der Hauptautor der Studie, Tatsuya Akiba. „Wir wollten wissen: Welche Konsequenzen hat das?“