Wellen, Wind und Wasserstoff
Süddeutsche Zeitung
Vor Helgoland will ein Konsortium mit Windstrom mitten im Meer Wasserstoff produzieren. Ist das die Zukunft?
Viel Wind, viel Platz und keine Nachbarn, die sich gestört fühlen - das Meer bietet beste Bedingungen, um Windstrom zu erzeugen. Ein Nachteil der Kraftwerke auf hoher See ist allerdings, dass sich die erzeugte elektrische Energie nur mit großem Aufwand ans Festland transportieren lässt. Denn dafür sind neben Hochspannungs-Gleichstrom-Kabeln auch teure Umspann- und Konverterstationen in den Offshore-Windparks nötig. Ein Zusammenschluss von Unternehmen, Forschungsinstituten und öffentlichen Einrichtungen namens Aqua Ventus will die Energie daher nun direkt vor Ort verwerten: Elektrolyseure sollen mit dem Windstrom mitten im Meer grünen Wasserstoff produzieren, der dann durch Rohrleitungen an Land gebracht wird. "Pipelines haben den Vorteil, dass man damit etwa fünfmal mehr Energie übertragen kann als mit einem Kabel", sagt Sebastian Föllner, Ingenieur im Koordinationsbüro von Aqua Ventus.