
Welcher Booster-Zeitpunkt sinnvoll ist
n-tv
Die Nachfrage nach Boosterimpfungen ist groß. Die Arztpraxen kommen nicht hinterher, die Schlangen vor den Impfzentren sind lang und Impftermine schnell ausgebucht. Wer sollte schnell boostern - und wer kann mit der Auffrischung noch warten?
Booster-Impfungen können helfen, die vierte Corona-Welle zu brechen. Mitte November hat die Ständige Impfkommission die Covid-19-Auffrischungsimpfung für alle Menschen ab 18 Jahren empfohlen. Vorher waren die Booster nur für über 70-Jährige und besonders gefährdete Personen bestimmt. Jetzt dürfen sich den Piks alle Erwachsenen abholen. Das haben bisher etwa zehn Prozent der Menschen gemacht. "Wir sehen von den Studien aus England und aus Israel, dass Boostern bei den über 50-Jährigen und den über 65-Jährigen in jedem Fall etwas bringt" sagt Hendrik Streeck, Direktor des Instituts für Virologie am Universitätsklinikum Bonn im ntv-Podcast "Wieder was gelernt". "Es reduziert deutlich die Hospitalisierungsrate und reduziert auch insgesamt die Infektionswahrscheinlichkeit, also, ob jemand das Risiko hat, sich zu infizieren."
Drei Viertel der vollständig Geimpften hat vor, sich eine Booster-Impfung geben zu lassen, zeigt das RTL/ntv-Trendbarometer von Anfang November. Und die Nachfrage ist tatsächlich groß. Teilweise ist es bereits schwer geworden, einen Impftermin beim Hausarzt oder im Impfzentrum zu bekommen. Und dort, wo ohne Termin geimpft wird, sind die Schlangen schier endlos lang. Die jüngeren, meist gesunden Menschen müssen jetzt aber keine Panik bekommen. "Immunkompetente jüngere Menschen, die gesund sind, die normal durchs Leben gehen, die können die Sechs-Monats-Frist locker abwarten. Es ist kein Drama, wenn das erst nach sieben oder acht Monaten passiert", erläutert Tomas Jelinek, der Medizinische Direktor des Berliner Centrums für Reise- und Tropenmedizin im Podcast. "Da geht nichts verloren. Das Immunsystem reagiert hier sehr gut. Aber es sollte schon jetzt im Winter passieren."
