Welche Effekte schaden der Teamarbeit?
Frankfurter Rundschau
Der eine ist ein Faulpelz, die andere total pingelig: Bei Teamarbeit prallen Werte aufeinander. Das verursacht Konflikte. Stellt sich Erfolg ein, wenn Teams solch soziale Dynamiken besser verstehen?
Wien - Wer kennt es nicht? Schon nach kurzer Zeit im neuen Team hat man das Gefühl, sich alleine wirklich um das Projekt zu kümmern. Oder aber die Kolleginnen und Kollegen sind total pingelig und man kommt kaum dazu, seine Stärken einzubringen.
Am Ende ist man überzeugt: Teamwork bringt nur Frust! Dabei sind im Hintergrund oft psychologische Prozesse und soziale Dynamiken am Werk, die man mit ein bisschen Wissen steuern kann. Experten erklären, worauf man achten muss.
Das Problem: Der Trittbrettfahrer-Effekt oder auch soziales Faulenzen genannt, beschreibt ein Phänomen, bei dem sich einzelne Gruppenmitglieder vermeintlich zurücklehnen und auf den Leistungen der anderen ausruhen. Im Gegenzug erleben die übrigen Teammitglieder den sogenannten Sucker-Effekt (engl. „Trottel-Effekt“), wobei sie aus Trotz ihre Leistung reduzieren, weil sie den Eindruck haben, von den anderen ausgenutzt zu werden.
Am Ende bleiben Aufgaben oft liegen, oder werden unzureichend gelöst. Da sind Konflikte natürlich vorprogrammiert. „Wenn ein Teammitglied sich zurückzieht, kann das viele Gründe haben, mutwillige Bequemlichkeit steckt aber meistens nicht dahinter“, sagt der Leadership-Coach und Organisationsentwickler Matthias Wagner.
Die Lösung: Tatsächlich kommen in einem Team oft Menschen zusammen, die nicht nur unterschiedliche Stärken haben, sondern auch unterschiedliche Leistungen erbringen. Aber genau das kann die Stärke eines Teams sein, sagt der Kommunikationsexperte und Team-Entwickler Peter Rach.