Weiteres Hilfspaket soll Great Barrier Reef retten
DW
Das riesige Korallenriff vor der Nordostküste Australiens ist durch die Erwärmung der Weltmeere schwer geschädigt. Um das einzigartige Ökosystem zu erhalten, investiert die Regierung eine weitere Milliarde Dollar.
Australiens Premierminister Scott Morrison kündigte an, dass die Regierung über neun Jahre insgesamt eine Milliarde Australische Dollar (630 Millionen Euro) in Maßnahmen zum Erhalt des Great Barrier Reefs investieren will. Die Mittel kämen zu einem bereits bestehenden Paket von zwei Milliarden Dollar hinzu.
Der Großteil der Mittel soll dafür verwendet werden, die Verschmutzung des Riffs vor der Küste des Bundesstaates Queensland durch schädliche Abwässer aus der Landwirtschaft zu verhindern, die Wasserqualität zu verbessern und das Riff mit neuen Technologien zu schützen. So soll ein Teil Geldes für die Bekämpfung des giftigen Dornenkronenseesterns eingesetzt werden, der Korallen frisst.
"Wir setzen uns für die Gesundheit des Riffs und die wirtschaftliche Zukunft der Tourismusanbieter, des Gastgewerbes und der Gemeinden in Queensland ein, die das Herzstück der Riffwirtschaft sind", heißt es in der Erklärung des konservativen Premiers. Die Regierung in Canberra hat bereits seit 2015 Milliarden Dollar in den Schutz des Riffs gesteckt, das in der Vergangenheit Millionen von Touristen angezogen hatte.
Die UNESCO hatte erst im Juli gedroht, das Riff auf die Rote Liste des "gefährdeten" Weltnaturerbes zu setzen. Auf Druck der australischen Regierung war das Great Barrier Reef der Herabstufung durch die Sonderorganisation der Vereinten Nationen aber gerade noch einmal entgangen.
Es wird angenommen, dass die von Australien eingeleiteten Maßnahmen das Tempo des Rückgangs der Korallen aufgehalten haben, aber ein großer Teil des Riffsystems ist bereits geschädigt. Das Great Barrier Reef hat in den vergangenen drei Jahrzehnten mehr als die Hälfte seiner Korallen verloren.