
Weiter Streit um verkaufsoffene Sonntage in Thüringen
n-tv
Verkaufsoffene Sonntage werden von Verbrauchern gern zum Familieneinkauf genutzt. Die Genehmigung der Tage ist in Thüringen vom Land zu den Kommunen gewandert. Unzufriedenheit bleibt.
Erfurt (dpa/th) - Für den Einzelhandel sind verkaufsoffene Sonntage ein Umsatzbringer, für Verbraucher die Chance zum Familieneinkauf. Der Streit über ihre Genehmigung geht in Thüringen in die nächste Runde. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt zeigte sich unzufrieden mit der Neuregelung, die seit September gilt. Der Geschäftsführer des Einzelhandelsverbands, Knut Bernsen, sprach von einer Regelung, die "immer noch bürokratisch aufgebläht ist".
Sozialministerin Katharina Schenk (SPD) hatte die Zuständigkeit, an welchen Sonntag Läden für Kunden öffnen können, kürzlich vom Land an Kreise und kreisfreie Städte gegeben. Im Thüringer Einzelhandel arbeiten laut Verband mehr als 70.000 Menschen.
IHK und Verband unterstützten den Zuständigkeitswechsel, sehen darin jedoch keinen wirklichen Fortschritt - "rechtlich bleibt aber fast alles beim Alten". Die Kommunen hätten damit keine anderen Spielräume bei ihren Entscheidungen als zuvor das Landesverwaltungsamt, so die IHK. "Es bleibt beim alten Korsett. Das bremst den Handel und behindert lebendige Innenstädte", erklärt IHK-Vizepräsidentin Annette Projahn, die selbst Händlerin ist.
