Weit verbreitete Herpesviren verursachen Multiple Sklerose
Die Welt
Bisher war es ein Verdacht, nun zeigt eine Studie, dass das Epstein-Barr-Virus die Hauptursache von Multipler Sklerose ist. Möglicherweise könnte eine frühe Impfung schützen. Doch dabei wäre Vorsicht geboten.
Der Verdacht bestand schon lange: Doch jetzt belegt eine große US-Studie klar, dass das extrem weit verbreitete Epstein-Barr-Virus die Hauptursache der Multiplen Sklerose ist. Eine Infektion mit dem Erreger erhöhe das Risiko für die Autoimmun-Erkrankung um etwa den Faktor 32, berichten die Forscher im Fachblatt „Science“. Damit sei das Virus die mit Abstand wichtigste Ursache der Krankheit – und wohl auch eine notwendige Vorbedingung.
„Diese Arbeit ist der letzte Puzzlestein“, sagt der Leiter der Multiple Sklerose-Ambulanz am Campus Mitte der Berliner Charité, Klemens Ruprecht. „Die Ergebnisse lassen praktisch keinen Zweifel mehr an einem kausalen Zusammenhang zu.“ Klar ist allerdings auch: Die weitaus meisten Infizierten entwickeln keine Multiple Sklerose.