
Weimar setzt Zeichen gegen Rechts: Rund 1000 Menschen dabei
n-tv
Weimar (dpa/th) - In Weimar sind nach Polizei-Angaben rund 500 Menschen auf die Straße gegangen, um gegen Rechts und einen Auftritt des umstrittenen Thüringer AfD-Landespartei- und Fraktionschefs Björn Höcke zu demonstrieren. Bei einer Kundgebung mit Höcke als Gastredner kamen am Montag laut Polizei ebenfalls rund 500 Menschen in Weimars Zentrum zusammen. Der Leiter der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau Dora, Jens-Christian Wagner, bekräftigte seine Kritik an dem Auftritt Höckes "ausgerechnet am Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus".
Höcke sei "ein notorischer Antisemit, Rassist und Geschichtsrevisionist". Es sei eine Schande, dass Höcke an diesem Tag vor dem Deutschen Nationaltheater spreche, in dem 1919 "die von den Nazis verhasste demokratische Weimarer Verfassung verabschiedet wurde". Geschichtsrevisionismus sei das Bindeglied der neuen und der alten Rechten und helfe, "dass die Lehren aus der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und seinen Verbrechen überwunden werden, also die Achtung von Menschenrechten, Demokratie, Frieden und Humanität".
Die Thüringer AfD wird vom Landesverfassungsschutz als gesichert rechtsextremistische Bestrebung geführt und beobachtet.
Höcke warnte vor einer "Digital-Diktatur" und behauptete, ein neuer Faschismus werde kommen. "Er wird kommen und er wird sagen, ich bin der Antifaschismus. Wie die da drüben", rief Höcke und zeigte auf die Teilnehmer der Gegendemonstration, wo zuvor noch Wagner gesprochen hatte. "Am Ende läuft alles auf eine digitale Diktatur hinaus - im Namen von Antifaschismus, im Namen von Buntismus, im Namen von Weltklimarettung."
