Wasser für Jordanien, Solarstrom für Israel
DW
Es ist ein Tausch, von dem beide Länder profitieren: Jordanien will Israel mit Solarenergie versorgen und erhält dafür im Gegenzug entsalztes Wasser aus Israel. Die Geschichte einer außergewöhnlichen Kooperation.
Nach der bereits im November vergangenen Jahres unterzeichneten Absichtserklärung der beiden Länder würde das wasserarme Jordanien rund 600 Megawatt Solarstrom nach Israel exportieren, das im Gegenzug bis zu 200 Millionen Kubikmeter entsalztes Wasser an seinen Nachbarn liefern würde.
Medienberichten zufolge würde ein in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) ansässiges Unternehmen einen Solarpark in Jordanien bauen, einschließlich der Übertragungsleitungen, die ihn mit Israel verbinden würden - möglicherweise bis 2026. Israel betreibt bereits fünf Entsalzungsanlagen entlang seiner Mittelmeerküste und hat zwei weitere in Planung.
"Es handelt sich um eine Win-Win-Situation und ein Modell für unkonventionelles Denken in Sachen Klimasicherheit", sagte Gidon Bromberg, Mitbegründer und israelischer Direktor von EcoPeace Middle East, einer israelisch-jordanisch-palästinensischen Umwelt-NGO.
Der Organisation wird das Verdienst zugeschrieben, einen Teil der Grundlagen für die Zusammenarbeit und für einen regionaleren Ansatz zur Bewältigung der Klimakrise gelegt zu haben. Im Dezember 2020 veröffentlichte EcoPeace den "Green-Blue Deal for the Middle East", einen detaillierten Plan, der sich für grenzüberschreitende Klimasicherheit mit Schwerpunkt auf Jordanien, Israel und den palästinensischen Gebieten einsetzt.
"Der Deal schafft ein neues Modell für gesunde Interdependenzen zwischen den Ländern in unserer Region", sagte Yana Abu Taleb, jordanische Direktorin von EcoPeace MiddleEast, in einer Erklärung.