Was wir von Glasgow wirklich erwarten können
Die Welt
Die Staaten der Erde verhandeln in Schottland über neue Klimaziele. Eine historische Frontstellung droht zu eskalieren. Es geht um CO2-Schulden und um den Transfer von Hunderten Milliarden Euro.
Der Ablauf der zweiwöchigen Klimakonferenz der Vereinten Nationen (UN) in Glasgow, die am Sonntag begann, dürfte sich an den 25 UN-Klimakonferenzen zuvor orientieren: Vor der Tagung dominiert „Deadline-ism“ die Berichterstattung, also ritualisierte Fristsetzungsfloskeln: „Die letzte Chance, den Planeten zu retten“, es sei „5 vor 12“. Zu Beginn der Tagung der Auftritt der Staatschefs, die Hoffnung beschwören auf erfolgreiche Verhandlungen.
Wie schwierig die Verhandlungen sind, zeigt die Geschichte. In Berlin (1995), Kyoto (1997) und Kopenhagen (2009) scheiterten die Vereinten Nationen mit dem Vorhaben, der Welt einheitliche Klimaziele vorzuschreiben. Erst in Paris 2015 wurde ein Weltklima-Abkommen verabschiedet.