Was Southgate Müller zu verdanken hat
n-tv
Warum so defensiv? Warum spielt Raheem Sterling? Was ist mit Jadon Sancho? Wo bleibt Jack Grealish? Gareth Southgate wird ständig angezweifelt für seine Personalentscheidungen. Vor dem EM-Halbfinale gegen Dänemark lernt das englische Fußball-Volk, seinem Nationaltrainer zu vertrauen.
Ginge es nach der hochseriösen "Times", würde Englands Nationaltrainer Gareth Southgate einen Eintrag ins Wörterbuch bekommen. "Are you a Gareth?", fragte die Zeitung gerade, und lieferte die entsprechenden Erläuterungen gleich mit. "Gareth" gibt es demnach als Nomen ("ein emotionaler und belesener Typ in einem hübschen Anzug") und als Verb ("die Sachen hinbekommen, ohne Lob zu verlangen"). Außerdem erklärte sie, wie man ein Gareth ist ("how to be a Gareth"): "Du wirst nie einen Fuß falsch setzen!" Man muss natürlich einschränken, dass Englands Medien zur Übertreibung und zu dramatischen Stimmungsschwankungen neigen, insbesondere, wenn es um die heimische Nationalmannschaft geht. Doch der Vorschlag der "Times", Gareth Southgate einen Platz im Wörterbuch zu schenken, beschreibt gut den Wandel, den der 50-Jährige in der öffentlichen Wahrnehmung vollzogen hat vor dem EM-Halbfinale an diesem Mittwoch gegen Dänemark. Seit viereinhalb Jahren ist Southgate im Amt. Er bekam den Posten eher zufällig und gegen seinen Willen. Das Publikum begleitete ihn lange skeptisch, weil er nicht über das Profil international anerkannter Vorgänger wie Sven-Göran Eriksson oder Fabio Capello verfügte und nicht vom traditionellen Schlag englischer Fußball-Lehrer wie Roy Hodgson oder Sam Allardyce war. Bei der WM 2018 in Russland führte Southgate die Nationalmannschaft ins Halbfinale, verlieh ihr einen sympathischen Anstrich und verdiente sich Respekt und Anerkennung. Bei der EM gewinnt er gerade etwas, das noch größer ist - das Vertrauen seiner Nation.More Related News
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