Was die 73. Berlinale für das Publikum bereithält
DW
Die Berlinale kehrt ohne Corona-Einschränkungen zurück, doch von Normalität ist angesichts von Kriegen und Krisen keine Spur: Das Festival zeigt sich solidarisch mit der Ukraine und dem Iran.
Drei Jahre mussten Kinofans auf diesen Moment warten: Nach zwei Berlinale-Jahrgängen, die von der Corona-Pandemie geprägt waren, können die 73. Internationalen Filmfestspiele Berlin in diesem Jahr ohne Einschränkungen aufwarten. 283 Filme laufen zwischen dem 16. und 26. Februar 2023 in den verschiedenen Sektionen des Festivals, das auf 300.000 Besucherinnen und Besucher hofft.
Die Berlinale gilt als das politischste der großen Filmfestivals und will diesem Ruf in diesem Jahr durch ihre Solidarität mit den Menschen in der Ukraine und im Iran gerecht werden. Beiden Ländern sind sowohl Filmvorführungen als auch Veranstaltungen im Rahmenprogramm gewidmet.
Neben der Weltpremiere von Sean Penns Dokumentarfilm "Superpower" über den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj befassen sich rund um den ersten Jahrestag der russischen Invasion weitere Werke mit der Notlage der Ukraine, unter ihnen die von Vitaly Mansky und Yevhen Titarenko an der Frontlinie gedrehte Dokumentation "Eastern Front".
"Iron Butterflies", ein poetisches Essay von Roman Liubyi, nimmt den Abschuss des malaysischen Passagierflugzeugs MH17 über der Ostukraine im Jahr 2014 als Ausgangspunkt. Piotr Pawlus' und Tomasz Wolskis "In Ukraine", ebenfalls eine Dokumentation, liefert laut Festival die "Realität, in der das Land seit dem 24. Februar 2022 lebt".
Jafar Panahi, Asghar Farhadi und Mohammad Rasoulof belegen als frühere Gewinner des Goldenen Bären, dass sich die Berlinale schon länger für iranische Filmemacher stark macht. Das diesjährige Sonderprogramm beinhaltet unter anderem eine Podiumsdiskussion, die sich mit der Rolle des Kinos und der Kunst rund um die "Frau, Leben, Freiheit"-Proteste im Iran beschäftigt.