
Was der Wiederaufbau der Ukraine kostet
DW
Während der Krieg in der Ukraine weitergeht, steigen die Kosten für den Wiederaufbau des Landes dramatisch. Ein aktueller Bericht von Weltbank und EU beziffert den Schaden bislang auf rund 350 Milliarden Euro.
Die Kosten für den Wiederaufbau der Ukraine und ihrer Wirtschaft belaufen sich bereits jetzt auf mindestens 349 Milliarden US-Dollar (346 Milliarden Euro), wie aus einem neuen Bericht hervorgeht, der gemeinsam von der Weltbank, der Europäischen Kommission und der ukrainischen Regierung erstellt wurde.
In den mehr als sechs Monaten seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine Ende Februar hat das Land weitreichende Zerstörungen erlitten. "Die Auswirkungen der Invasion werden über Generationen hinweg zu spüren sein: Familien werden vertrieben und getrennt, die menschliche Entwicklung wird gestört, das kulturelle Erbe wird zerstört und eine positive Wirtschafts- und Armutsentwicklung wird rückgängig gemacht", heißt es in dem Bericht.
Der Bericht deckt nur den Zeitraum bis zum 1. Juni ab. Die Schäden der vergangenen drei Monate sind also noch gar nicht berücksichtigt. Der Bericht schätzt die Kosten der direkten Schäden auf 97 Milliarden US-Dollar, wobei Wohnungen, Verkehr, Handel und Industrie am stärksten betroffen sind.
Die Kosten wegen der Unterbrechung von Wirtschaft und Handel sowie der Industrieproduktion werden auf 252 Milliarden US-Dollar geschätzt. Die Ergebnisse unterstreichen das Ausmaß der Probleme, vor denen die Ukraine beim Wiederaufbau ihrer Wirtschaft steht, während sie weiter gegen die russische Invasion kämpft.
"Es sind erschütternde Zahlen", sagt Anna Bjerde, Vizepräsidentin der Weltbank für Europa und Zentralasien, gegenüber DW. "Wir müssen uns klarmachen, dass dieser Krieg verheerende Auswirkungen auf die Ukraine hat."
