
Was bedeutet ein Preiskrieg für Verbraucher und Industrie?
n-tv
Nach dem Förder-Aus gewähren E-Autobauer teils Preisnachlässe bis zu 10.000 Euro. Das Wort von einem "Preiskrieg" macht die Runde. Gibt es wie bei einem echten Krieg am Ende einen Verlierer? Und wer ist der Gewinner?
5.000, 7.000, teils gar 10.000 Euro: Nach dem Förder-Aus gibt es großzügige Rabatte auf elektrische Neuwagen. Die Hersteller wollen so die nachlassende Nachfrage ankurbeln, Experten und Manager rechnen mit einem Neuzulassungsrückgang um 200.000 Einheiten gegenüber 2023. Gleichzeitig drängen die Chinesen mit günstigen Elektromodellen auf den Markt. Und Tesla quält die Konkurrenz schon seit Monaten mit einer verwirrenden Preispolitik. Das Wort vom "Preiskrieg" macht bereits die Runde. Doch was bedeutet das für Verbraucher und Industrie?
Was ist ein Preiskrieg?
Auch wenn es so klingen mag: "Preiskrieg" stammt nicht aus marktschreierischen Schlagzeilen-Repertoire von Boulevard-Medien, sondern ist auch in der BWL ein Begriff. Ein Preiskrieg bezeichnet dort eine Situation, in der Unternehmen im Wettbewerb ihre Preise aggressiv senken, um Marktanteile zu gewinnen oder zu halten. Das kann sich negativ auf die Profitabilität aller Marktteilnehmer auswirken - wie bei einem echten Krieg gibt es am Ende dann vor allem Verlierer. Außer es gelingt einem Spieler, die Konkurrenz durch die Preisdrückerei so stark zu schwächen, dass ihm eine marktbeherrschende Stellung winkt. Das ist vor allem in Branchen mit Oligopolen eine reelle Chance - in der global gesehen vergleichsweise diversen Autoindustrie aber wohl nicht. Vertreter der Autobranche warnen daher eher vor einem Preiskrieg statt ihn auszurufen oder aktiv zu befeuern. Vielleicht mit Ausnahme von Tesla.
