
Warum wir wirklich auf Eis ausrutschen
n-tv
Seit 200 Jahren galten Druck und Reibung als Grund, warum Menschen auf Eis rutschen. Doch ein deutsches Forscherteam zeigt, dass die unterschiedliche Ladung von Molekülen entscheidend ist. Selbst bei extremen Minusgraden soll Skifahren noch möglich sein.
Tritt man morgens aus der Haustür unbedacht auf den vereisten Bürgersteig, rutscht man aus. Aber warum eigentlich? Bisher galt die Annahme, dass der Druck der Schuhsohlen oder deren Temperatur von über null Grad Celsius das Eis schmelzen lässt. Es entsteht ein Wasserfilm, der einen ins Rutschen bringt. Doch deutsche Forscher machen nun eine andere Ursache aus: Vielmehr sollen es die Dipole der Eismoleküle sein, die mit den Dipolen der Schuhsohle wechselwirken.
Aber was sind Dipole? Es handelt sich um unterschiedlich geladene Bereiche von Molekülen, die in eine bestimmte Richtung weisen. Das Wassermolekül H2O bildet bei unter null Grad Celsius eine regelmäßige Kristallstruktur. Tritt nun ein Schuh auf dieses wohlgeordnete Konstrukt, sorgen die unterschiedlich geladenen Dipole der Moleküle dafür, dass die oberste Molekülschicht des Eises durcheinandergerät - sie wird flüssig.
