
Warum Tausende Kolumbianer für die Ukraine kämpfen
n-tv
Im Krieg gegen Russland baut die Ukraine auch auf Soldaten aus Kolumbien. Die südamerikanischen Männer kommen mit vergleichsweise viel Erfahrung aus jahrzehntelangem Bürgerkrieg an die Front. Viele kehren nicht mehr zurück.
Dort, wo auf der Welt Krieg und Gewalt herrschen, sind Männer aus Kolumbien oft nicht weit. Das südamerikanische Land hat gut ein halbes Jahrhundert im dauerhaften Ausnahmezustand gelebt, Krieg war in dem 50-Millionen-Einwohner-Land im Norden Südamerikas an der Tagesordnung. Seit den 1960er-Jahren haben sich Guerillagruppen, Drogenkartelle, kriminelle Banden, Paramilitärs und die Armee bekämpft. Es war einer der längsten Bürgerkriege der Welt, mit über 200.000 Toten.
Viele Männer in Kolumbien haben ihr Geld ihr ganzes Leben lang an der Waffe verdient, sind kampf- und kriegserprobt. Und gehen jetzt immer öfter ins Ausland. Auch für die Ukraine sind tausende Kolumbianer im Einsatz.
2016 hat die Regierung mit der FARC, der größten Guerillagruppe, ein Waffenstillstandsabkommen vereinbart. Danach ist die Gewalt in Kolumbien zurückgegangen. Vom Krieg geprägte Männer sind geblieben. Viele von ihnen haben seitdem keine Arbeit mehr. Das kolumbianische Militär hat seine Truppe verkleinert. Viele Ex-Soldaten halten sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser und haben Geldsorgen. Einige von ihnen heuern deshalb im Ausland an.
