Warum Sie bei Olympia einschalten müssen
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Die Olympischen Spiele liefern viele Gründe, warum man sie ignorieren sollte. Gastgeber China ächtet Menschenrechte. Die Pandemie, trotz der das Großevent durchgezogen wird. Das Milliardengeschäft der Organisatoren. Aber ein wichtiger Grund bleibt: die Athletinnen und Athleten.
Menschenrechtsverstöße, verweigerte Meinungsfreiheit, Völkermordvorwürfe gegen das totalitäre Regime China. Milliarden-Wahnsinn für protzige Olympia-Bauten. Absurdes Machtgebaren auch des Internationalen Olympischen Komitees IOC. Ein Mega-Event inmitten der Pandemie. Die am Freitag beginnenden Olympischen Winterspiele in Peking stehen arg in der Kritik - zurecht. Ist es da überhaupt angemessen, sich für Sportlerinnen und Sportler zu freuen, mit ihnen mitzufiebern? Ja, absolut!
Denn die Olympioniken können nichts für die Umstände, sie haben sich den Austragungsort nicht ausgesucht, sie finden die Vergabe nach Peking oftmals genauso fragwürdig. Sie sehen, dass auf ihre Kosten dieses Milliarden-Event durchgedrückt wird, dass sie als Hauptakteure auch ausgenutzt werden, mit ihnen Geld gescheffelt wird. Geld, von dem nicht viel bei ihnen ankommt. Kaum jemand verspürt unbändige Lust, für die Spiele nach Peking zu reisen.
Hinein in die Olympia-Blase, mit allen heftigen Einschränkungen, der Abgrenzung von der Außenwelt, täglichen Corona-Tests, oftmals Tage, wenn nicht Wochen zuvor abgeschottet von der eigenen Familie, um nichts zu riskieren. Immer mit dem Wissen im Hinterkopf, dass es selbst in Peking noch schlecht ausgehen kann. Sie nehmen es in Kauf. Denn Olympische Spiele sind das Größte, was sie in der Karriere erleben können. Oft nur ein einziges Mal, nur alle vier Jahre, Trainingspläne sind über den gesamten Olympia-Zyklus abgestimmt, der symbolische Stellenwert ist enorm. Zudem ist auch ihr Job.
Einer ist noch zu viel: Mit 27 Fußballern bereitet sich die Nationalelf auf die EM-Generalprobe gegen Griechenland vor, aber nur 26 dürfen mit zum Heim-Turnier. Bundestrainer Julian Nagelsmann verrät, dass die Entscheidung schon gefallen ist. Nur Außergewöhnliches könnte noch ein Umdenken erzwingen.
Vor zwei Jahren in München verfolgen bis zu 40.000 Zuschauer die Wettkämpfe bei den Leichtathletik-Europameisterschaften. Diesmal findet die EM in Rom statt - und in Italien ist das Interesse offenbar deutlich geringer. Darauf deuten massive Rabatte hin und die Weigerung, Verkaufszahlen zu kommunizieren.
Tennisprofi Laura Siegemund hat ihren zweiten Grand-Slam-Titel im Mixed-Doppel gewonnen. Die 36 Jahre alte Doppelspezialistin aus Metzingen setzte sich an der Seite des Franzosen Édouard Roger-Vasselin bei den French Open im Endspiel mit 6:4, 7:5 gegen Desirae Krawczyk (USA) und Neal Skupski (Großbritannien) durch und sicherte sich ihren dritten Titel bei einem Major-Turnier - 2016 hatte die Doppel-Spezialistin schon bei den US Open mit dem Kroaten Mate Pavic triumphiert. Vier Jahre später gelang ihr an selber Stelle der Grand-Slam-Turniersieg im Damen-Doppel mit der Russin Vera Swonarewa.