
Warum Olaf Scholz den „Frührenter-Trend“ brechen will
Die Welt
Weil immer mehr Beschäftigte früher als vorgesehen aus dem Arbeitsmarkt ausscheiden, ist die Bundesregierung alarmiert. Ein höheres Renteneintrittsalter spielt in der derzeitigen Debatte bisher jedoch keine große Rolle: Stattdessen rücken die Arbeitgeber in den Fokus.
Diese Entwicklung macht dem Kanzler Sorge: Ausgerechnet in den zahlenmäßig starken Babyboomer-Jahrgängen verstärkt sich der Trend, früher als gesetzlich vorgesehen in Rente zu gehen. Eine Entwicklung, die sich laut einer am Wochenende veröffentlichten Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) „stark auf das volkswirtschaftliche Arbeitsangebot“ auswirkt und „den Mangel an erfahrenen, qualifizierten Arbeitskräften verstärkt“.
Die vom BiB ausgewerteten Mikrozensus-Daten belegen nach Angaben des Instituts, dass der zuvor recht stete Anstieg der Erwerbsbeteiligung bei älteren Beschäftigten in den vergangenen fünf Jahren weitgehend zum Stillstand gekommen ist. Aktuell scheiden demnach viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bereits mit 63 oder 64 Jahren aus dem Arbeitsmarkt aus und damit deutlich vor der Regelaltersgrenze. Sie liegt für 1955 geborene Arbeitnehmer bei 65 Jahren und neun Monaten; ab dem Jahrgang 1964 soll das Renteneintrittsalter nach der jetzigen gesetzlichen Regelung dauerhaft bei 67 Jahren liegen. Aber so lange wollen viele Mitglieder der geburtenstarken Jahrgänge – 1955 bis 1970 – nicht arbeiten.











