
Warum nur Pumpspeicherwerke lukrative Stromspeicher sind
n-tv
Deutschland leidet immer häufiger unter einem Luxusproblem: Windräder und Solaranlagen erzeugen mehr Strom, als das Land benötigt. Die Lösung ist bekannt, Energiespeicher nehmen überschüssige Energie auf. An windstillen Tagen oder in den Abendstunden geben sie den Strom frei. Bisher wird diese Aufgabe überwiegend von Pumpspeicherkraftwerken übernommen. "Die leisten hervorragende Arbeit", sagt David Taylor. Der Gründer des Flüssigbatterie-Startups Unbound Potential schränkt das Potenzial im "Klima-Labor" von ntv dennoch stark ein: "Sie verursachen starke Pegelschwankungen in Gebirgsbächen, wenn sie plötzlich Energie aufnehmen oder abgegeben." Gerade in Deutschland lassen Alternativen allerdings auf sich warten: "Es fehlen Anreize, um mit neuartigen Speicherlösungen Geld verdienen zu können", sagt Taylor. Er fordert einen Kapazitätsmarkt nach britischem Vorbild und erklärt, warum die wichtigste Aufgabe von Batterien gar nicht das Stromspeichern ist.
ntv.de: Deutschland schwimmt in Solar- und Windenergie. Teilweise wird so viel erneuerbarer Strom erzeugt, dass die Netze an ihre Grenzen stoßen. Fehlen nur noch Speichermöglichkeiten und die Energiewende ist geschafft?
David Taylor: Nein. Es braucht mehr Netzinfrastruktur, mehr Batteriespeicher, ganz besonders aber auch einen gesetzlichen Rahmen, der Stromversorgern und anderen Infrastruktur-Service-Providern Bedingungen bietet, auf Speicherlösungen umzusteigen. Das fehlt in Deutschland. Andere europäische Länder wie Großbritannien sind bei der Integration von Speichern viel weiter.
