Warum kann man beim Chipsessen nicht aufhören?
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Viele kennen das: Ist die Tüte erstmal offen, kann man nicht aufhören, die Chips in sich reinzustopfen, bis die Packung leer ist. Obwohl man genau weiß: zu viel Fett, nicht gesund. Bei Süßem ganz ähnlich. Warum ist das so? Experten nennen es den Nutella-Effekt.
Für viele sieht der optimale Feierabend in etwa so aus: Beine hoch, Flimmerkiste an, Chipstüte her. Oft geht der Griff aber schon wenig später ins Leere. Warum können wir nicht aufhören, bevor die ganze Tüte leer ist? Weil das Futtern gerade von Fettigem oder Süßem glücklich macht, wie Martin Smollich, Ernährungswissenschaftler am Institut für Ernährungsmedizin an der Universität zu Lübeck und am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, erklärt. "Die Darmzellen haben Sensoren für Zucker und Fett."
Wenn dort die Moleküle aus der Nahrung ankämen, werde ein elektrischer Impuls über die Nerven ins Gehirn geleitet. "Dort wird dann der Botenstoff Dopamin ausgeschüttet. Dopamin verstärkt den Appetit und erzeugt ein Glücksgefühl." Und ganz besonders glücklich reagiert das Gehirn, wenn Zucker und Fett in einem Lebensmittel miteinander kombiniert sind. Manche Experten sprechen vom sogenannten Nutella-Effekt.
Die Vorliebe für Süßes und Fettiges hat ihren Ursprung in Zeiten des Mangels. "Früher war es so, dass Nahrung insgesamt knapp und vor allem im Winter kaum vorhanden war", erklärt Smollich. Und Fett und Zucker seien die wichtigsten Energieträger. "Menschen, die darauf besonders angesprochen und sich Vorräte für Hungerzeiten angegessen haben, hatten folglich auch die besseren Überlebenschancen."