
Warum gibt es so wenig Patentanmeldungen in Sachsen-Anhalt?
n-tv
30 Prozent weniger Patentanmeldungen – trotzdem sieht das Land keine Krise. Die Erklärung vom Wirtschaftsministerium? Patente sind nicht alles.
Magdeburg (dpa/sa) - Trotz sinkender Patentanmeldungen sieht Sachsen-Anhalts Wirtschaftsministerium keinen Anlass zur Sorge um die Innovationskraft im Land. "Sachsen-Anhalt ist ein Land mit einer starken mittelständischen Wirtschaft", teilte das Ministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.
Anders als Großkonzerne, die Patente oft als "ein strategisches Instrument zur Marktpositionierung" sehen, setzten viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU), Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen auf schnelle Markteinführungen – und nicht zwangsläufig auf klassische Patente, wie das Ministerium erklärte.
Hinzu kommt: Viele Entwicklungen aus dem Land tauchen in der Statistik gar nicht auf. Patente, die gemeinsam mit der Fraunhofer- oder Max-Planck-Gesellschaft entstehen, werden häufig über deren Hauptsitze – meist in München – angemeldet. Auch Hochschul-Patente, die in Kooperation mit Unternehmen entstehen, erscheinen nicht immer in der Landesbilanz. "Die Innovationskraft Sachsen-Anhalts sollte daher nicht allein an der Zahl der Patentanmeldungen gemessen werden", betonte das Ministerium.
