
Warum die Philippinen ein rostendes Schiff besetzen
n-tv
Mit Wasserwerfer-Attacken und Blockaden piesackt die chinesische Küstenwache die philippinische Marine im Südchinesischen Meer. Peking spricht von einer "Warnung", weil Manila seit Jahren ein rostiges Kriegsschiff besetzt - ein Affront, der Chinas Gebietsansprüche infrage stellt.
1999 lassen die Philippinen die "BRP Sierra Madre" absichtlich auf einem Riff vor der Second-Thomas-Untiefe auf Grund laufen. Seitdem halten kleinere Delegationen der philippinischen Marine das frühere Landungsschiff der US-Armee aus dem Vietnam-Krieg besetzt. Der einzige Grund? Die Regierung in Manila will ihre Ansprüche im Südchinesische Meer absichern - und ein deutliches Signal an China senden. Denn bereits seit 1995 besetzen Einheiten der Volksbefreiungsarmee das Mischief-Riff ganz in der Nähe. Auf die Second-Thomas-Untiefe erhebt die Führung in Peking ebenfalls Anspruch.
Keine Meeresregion ist so umstritten wie das Südchinesische Meer. Gleich mehrere Länder erheben Anspruch auf das Gewässer - China, Taiwan, Vietnam, Malaysia, Indonesien, Brunei, die Philippinen. Das hat vor allem mit riesigen Erdöl- und Erdgasvorkommen im Meeresboden zu tun. Das Gebiet zwischen der Insel Borneo und der chinesischen Ostküste ist aber auch militärisch wichtig, falls es zu einem chinesischen Angriff auf Taiwan kommen sollte. Und die Wasserstraße ist die meistbefahrene der Welt: Mehr als die Hälfte aller jährlich verschifften Waren werden durch das Südchinesische Meer transportiert.
