Warum die Palästina-Flagge für die FIFA unpolitisch ist
n-tv
Während Regenbogenfarben und die "One Love"-Binde bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar strengstens untersagt sind, dürfen Palästina-Flaggen geschwenkt werden - die FIFA hat keine Einwände. Das sorgt für Aufsehen in Deutschland.
Es ist völlig normal, dass in Fußballstadien stolz und euphorisch Flaggen geschwenkt werden. Sind es auf Vereinsebene die Insignien des eigenen Klubs, gibt es bei Länderspielen die Nationalflaggen zu sehen. Eine davon ist die Flagge in Schwarz-Weiß-Grün mit rotem Dreieck - die der palästinensischen Gebiete. Sie wird auf der Tribüne gezeigt und auch auf dem Rasen wird mit ihr gefeiert. Dabei ist deren Nationalmannschaft gar nicht erst für die Weltmeisterschaft qualifiziert. Als 94. der Weltrangliste ist das Team nicht konkurrenzfähig.
Dass Palästina überhaupt in der Weltrangliste auftaucht, ist keine Selbstverständlichkeit. Schließlich handelt es sich um ein Gebiet, das längst nicht von allen Nationen weltweit als Staat akzeptiert ist. Von den 193 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen haben nur 138 Palästina als unabhängigen Staat anerkannt.
Im arabischen Raum ist die Solidarität mit Palästina stark verbreitet. Die Marokkaner etwa feierten sogar mit der Flagge auf dem Rasen des Education City Stadions ihren Sieg im Elfmeterschießen gegen Spanien und damit den Einzug ins Viertelfinale. In Katar ist die Flagge Palästinas überall zu sehen, mindestens 20 Zuschauer bei jedem Spiel - egal, welche Begegnung ansteht, ob mit oder ohne arabische Beteiligung. Ein Flitzer stürmte während der Gruppen-Partie zwischen Tunesien und Frankreich, gut abgeschirmt von der TV-Weltregie, mit einer Flagge den Rasen.