Warum der „Tanz am Strand“ jetzt unter den Hammer kommt
Die Welt
Edvard Munchs Gemälde aus dem Berliner Reinhardt-Fries hat eine bewegte Geschichte. Nachdem sein jüdischer Eigentümer es unter Zwang verkaufen musste, hing es auf einer Luxusjacht und konnte nur knapp vor den Nazis gerettet werden. Nun soll es einen neuen Besitzer bekommen.
Schon die Biografie des Gemäldes ist beeindruckend: Beauftragt wurde es im Jahr 1906 von Max Reinhardt, der sein Theater in Berlin mit Gemälden von einem der begehrtesten Maler ausstatten wollte. 1912 wurde der sogenannte „Lebens-Fries“ von Edvard Munch wegen der Renovierung des Theaters geteilt und verkauft. Der Direktor der Berliner Kunstbibliothek, Curt Glaser, der auch mit dem Künstler befreundet war, erwarb eines der zwölf Teile, mit vier Meter Breite immer noch ein beachtliches Kaliber.
Als Jude von den Nazis aus dem Amt entlassen, floh Curt Glaser im Jahr 1933 aus Deutschland. Seine bedeutende Kunstsammlung musste er verkaufen. Das Gemälde „Tanz am Strand“ aus Max Reinhardts geteiltem Theaterfries tauchte dann 1934 im Angebot eines Auktionshauses in Oslo auf, wo es Munchs Nachbar und Freund Thomas Fredrik Olsen kaufte und mit auf Reisen nahm.