
Warum am Silbermarkt Panik herrscht
n-tv
Der Silbermarkt ist im Ausnahmezustand. Panikkäufe, Lieferengpässe und nackte Gier sorgen beim "Gold des kleinen Mannes" für einen Höhenflug, der sogar die Goldrally in den Schatten stellt. Erinnerungen an eine fatale Blase vor 45 Jahren werden wach.
In Londoner Handelskreisen geht eine große Sorge um: Gibt es bald kein physisches Silber mehr? Die Tresore im Zentrum des globalen Edelmetallhandels sind leer gefegt . "So etwas habe ich noch nie erlebt. Was wir beim Silber sehen, ist völlig beispiellos", zitiert das Finanzportal Bloomberg Anant Jatia, Chief Investment Officer des Rohstoff-Hedgefonds Greenland Investment Management. "Derzeit ist keine Liquidität verfügbar."
Die Verknappung hat den Spotpreis für eine Feinunze Silber zuletzt auf 53,55 Dollar hochgetrieben - das ist mehr als jemals zuvor - auch mehr als der legendäre Höchststand aus dem Jahr 1980. Damals platzte kurz darauf die von Spekulanten getriebene Blase.
Diesmal ist die Preisexplosion jedoch nicht auf Spekulationen zurückzuführen, sondern auf eine seltene Mischung aus geopolitischer Unsicherheit, industrieller Knappheit und einem aufgrund der geringen Handelsvolumina äußerst engen Markt, in dem schon kleine Störungen Schockwellen auslösen können. Während Gold seit Jahresbeginn um rund 56 Prozent zulegte, verteuerte sich Silber um fast 80 Prozent – damit überholte der Silberpreis sogar den Bitcoin, der im selben Zeitraum um sensationelle 63 Prozent stieg.
